NFL Draft 2018 , Runde 2-3: Die besten Picks
Es war die Nacht der Linebacker und Cornerbacks: in der zweiten Runde des NFL Draft pickten die NFL Franchises neben Wide Receivern vor allem eine Menge neuer Defense – Spieler. Die traditionell an „vom Tellerwäscher zum Millionär“ – Geschichten reiche Draft Night könnte mit den Picks von Will Hernandez und Derrius Guice zudem der Startpunkt für einige aufregende NFL – Karrieren werden. Wir haben die fünf spannendsten Picks für dich analysiert.
Analyse: Best Five, Pick By Pick
Pick Nummer 76: Mason Rudolph
To: Pittsburgh Steelers
Es war keine einfache letzte Saison für den derzeit regierenden Quarterback der Steelers, Ben Roethlisberger. Trotz des Erreichens der 50.000 Karriere – Yards zweifelte er nach einer 30-9 Heim-Niederlage gegen die Jaguars in Week 5 der letzten Saison massiv an sich: „Vielleicht kann ich es einfach nicht mehr“, kommentiere er die Niederlage damals wörtlich. Auch wenn Roethlisberger in der letzter Saison dann doch noch wie gewohnt gut performte, dürfte es niemanden überraschen, dass die Steelers nach 14 Jahren Roethlisberger – Führerschaft sich so langsam Gedanken um die Zukunft machen. Dies insbesondere, wenn man bedenkt, dass Roethlisberger in der Vergangenheit immer wieder öffentlich über einen möglichen Rücktritt nachgedacht hat.
Die Zukunft, das ist nach der dritten Runde des NFL Draft der junge Mason Rudolph, den die Steelers mit dem zwölften Pick in Round 3, 76 overall nach Pittsburgh holten. Für Rudolph war die späte Wahl eine kaum zu ertragende Schmach, dies insbesondere, weil in der ersten Runde ja gleich fünf Quarterbacks gedraftet wurden: „It will stick with me every minute, every hour until the day I die“, kommentierte er das Geschehen.
In seinen vier Jahren bei Oklahoma State, welche er durchgehend als Starter verbrachte, erzielte er insgesamt 13.618 Passing Yards und kam dabei auf eine solide Completion Rate von 63,2% bei 26 Interceptions. Mit den Maßen 106 Kilo auf 1,95cm ist er körperlich gut auf die Position des Quarterback zugeschnitten – wer aber erwartet, dass Rudolph zeitnah bei den Steelers für Furore sorgen wird, täuscht. Stattdessen wird sich die Franchise jetzt Zeit lassen, um den Quarterback in Ruhe zu entwickeln und ihn von Roethlisberger lernen lassen. Denn sollte in Pittsburgh mal Not am Mann sein, haben die Steelers noch immer Landry Jones in der Hinterhand.
Thank you Lord! Proud to call myself a Pittsburgh Steeler!!!! Let’s go pic.twitter.com/WwbA1cBVJO
— Mason Rudolph (@Rudolph2Mason) April 28, 2018
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Pick Nummer 34: Will Hernandez
To: New York Giants
Es macht absolut Sinn, was der War Room rund um den neuen Giants – GM David Gettleman da treibt: nach dem Signing von Saquon Barkley in Runde 1 verstärken die New Yorker mit Hernandez ihre Offensive Line, auch um Platz für die zukünftigen Sprints des Saquon Barkley zu machen. Auf fast 150 Kilo kommt der gerade einmal 1,87 cm große Mann mit den Oberarmen, die groß sind wie Kinderköpfe. Da überrascht es wenig, dass der Starting Left Guard der University Of Texas mit 37 Wiederholungen beim 100 Kilo – Bankdrücken während der Combine alle anderen O-Liner dominierte.
Mit Hernandez bekommen die Giants einen Guard, der in seinem jungen Leben schon mächtig Scheisse hat fressen müssen: weil seine Familie sich die Miete für ihr Haus nicht mehr leisten konnte, mussten die Hernandez für zwei Jahre heimlich in einem Lagerraum leben. Nachdem sich die Verhältnisse wieder etwas stabilisierten, sah sich Hernandez trotzdem gezwungen, statt auf dem Spielfeld erstmal in der Baufirma seines Vaters anzuheuern, wurde letztlich von seinen Trainern überzeugt, weiter an seiner Sportkarriere zu arbeiten.
Bedenkt man, dass der junge Mann gerade einmal 22 Jahre alt ist, kann man sich vorstellen, dass er alles tun wird, um in der NFL zu bleiben und eine wertvolle Ergänzung für die Giants zu sein. Mit Nate Solder als zweitem Guard hat Hernandez beste Chancen, eine Renaissance in der New Yorker Offensive Line einzuläuten – er wird jedenfalls alles dafür tun, dass es so kommt.
Will Hernandez Chosen By Jaguars In ESPN Football Nation Mock Draft #JacksonvilleJaguars #nfldraft #WillHernandez https://t.co/8c26Pnr04M pic.twitter.com/QtFZ5j1Gye
— TheInscriberMag (@TheInscriberMag) April 25, 2018

Pick Nummer 94: Ronald Jones II
To: Tampa Bay Buccaneers
Ein Runningback! Mit ihrem ersten Pick in der zweiten Runde krallten sich die Buccs mit Ronald Jones ein spannendes Add On für Jameis Winston. Mit durchschnittlich 6,1 Rushing Yards und 39 Rushing Touchdowns und einer zielstrebigen Persönlichkeit hat Jones absolut das Potential, eine wichtige Ergänzung für die Buccs zu werden.
Der laut Pro Football Focus Top Running Back Prospect kommt trotz seiner 90 Kilo Gewicht auf 3,5 Yard nach Kontakt. Auf Twitter reagierten zahlreichen Fans mit Vergleichen mit Alvin Kamara und Charles Sims – mit etwas Glück könnten die Buccaneers hier einen echten Steal gelandet haben.
Former USC RB Ronald Jones II: I 'love' the Alvin Kamara comparisonshttps://t.co/J0mofIwPqk pic.twitter.com/LhwI4m1sF8
— Around The NFL (@AroundTheNFL) April 25, 2018
Pick Nummer 47: Christian Kirk
To: Arizona Cardinals
Christian Kirks Beinarbeit auf dem Feld zu sehen, ist ohne Übertreibung ein richtiger Genuss. Agil und fast wie Muhammad Ali tänzelnd bewegt sich Kirk über das Spielfeld. Besonders gefährlich ist der Wide Receiver beim Return (22 Yards per Punt Return) und fing in seiner Zeit bei der Texas A&M insgesamt auf 234 Pässe für 2,856 Yards und 26 Touchdowns.
Wer schon mal den Draft verfolgt hat, weiß, dass jedes seine neuen Spieler mit einem „Welcome Home“ begrüßt, doch im Falle von Christian Kirk haben diese Wort eine ganz besondere Bedeutung. So wurde der 21jährige in Scottsdale, Arizona geboren und verbrachte seine Highschool – Zeit an der Saguaro High, an der auch der Cardinals Running Back D.J. Foster seine ersten Touchdowns erspielte. Die persönliche Bindung zu seiner Franchise könnte also nicht besser sein, was durchaus ein wichtiger Motivationsfaktor für einen jungen Spieler sein kann.
Was Steve Keim und Mike Bidwill hier beabsichtigen, ist nicht schwer zu erraten: wenn sich beide Spieler so entwickeln wie sie sollen, könnte Christian Kirk gemeinsam mit mit dem ebenfalls neu eingekauften Josh Rosen ein für die Cards mehr als zukunftsfähiges Duo bilden. Beide Spieler kennen sich bereits von All Star – Camps in ihrer High School – Zeit und könnten schon sehr bald von dem neuen Cardinals – Head Coach Steve Wilks eingesetzt werden. Larry Fitzgerald würde sich freuen, denn der kennt Kirk ebenfalls persönlich.
Oh und schau dir das Highlight Reel von Christian Kirk an – es lohnt sich!
Excited to make this official… The fam has always held me down!#teamadidas #newspeed pic.twitter.com/SK6IbdF9M8
— Christian Kirk (@ChristianDavon2) February 27, 2018
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Pick Nummer 59: Derrius Guice
To: Washington Redskins
Als es klar war, dass die Redskins Derrius Guice gepicked hatten, schrien deren Fans im AT&T – Stadium laut auf – manche wegen ihrer Begeisterung, andere wegen ihres Ärgers. Fangen wir mit dem Negativen an: der Typ hat einfach ein Persönlichkeitsproblem. Neben einer bis heute nicht genauer definierten „sehr schlimmen und peinlichen Sache“ die wie ein Damoklesschwert über ihm schwebt, verpasste Guice im Vorfeld des Draft mehrfach Flüge zu möglichen NFL – Arbeitgebern und kam zu einer Menge Terminen zu spät. Angeblich soll er sich außerdem bei einem Besuch der Philadelphia Eagles mit dem Running Back Coach Duce Staley geprügelt haben.
Oder werden diese Gerüchte nur aus einer bestimmten Richtung gestreut? Denkbar wäre das, denn während der Scouting Combine berichtete Guice gegenüber dem Radiosender Sirius XM, dass man ihn gefragt habe „ob er Männer möge und sich seine Mutter prostituiere“. Nach dem Bekanntwerden dieser Vorwürfe leitete die NFL umgehend eine Untersuchung ein, konnte aber erwartungsgemäß keine Verfehlungen feststellen.
Was ein Drama, aber aus rein sportlicher Sicht ist die Wahl von Derrius Guice absolut gerechtfertig. So führte der Running Back mit 1.387 Rushing Yards und 26 Touchdowns seine College Conference an – dies obwohl er nur in sechs Spielen antrat! 6,53 Yards per Carry sprechen eine eindeutige Sprache, denn das verdeutlicht, dass Guice absolut abliefern kann.
Ähnlich wie Will Hernandez hatte auch Derrius Guice keinen einfachen Start ins Leben – sein Vater wurde schon in jungen Jahren erschossen, wodurch Guice in einem sozialen Brennpunkt mit dem wenig schmuckhaften Namen „The Bottom“ in Baton Rouge, Louisiana aufwuchs. Das kann man auf zweifache Weise interpretieren: Guice kennt den harten Boden der Realität und wird dafür kämpfen, dass er nie wieder auf diesen fallen wird. Andererseits könnte seine harte Kindheit auch ein starkes Argument dafür sein, dass er ohne persönliche Führung gnadenlos an der harten NFL – Realität zerschellen könnte. Wir werden sehen.
Congratulations to LSU's Derrius Guice ( @DhaSickest ) who was drafted No. 59 overall by the Washington Redskins. >> https://t.co/EnZxTCOpfD pic.twitter.com/hV85sy8eww
— WAFB 9 Sports (@WAFB9Sports) April 28, 2018
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Alle Picks in der Übersicht
Runde 2
PICK
NUMMER SPIELER TEAM
33 Austin Corbett, C Browns
34 Will Hernandez, OG Giants
35 Nick Chubb, RB Browns
36 Darius Leonard, OLB Colts
37 Braden Smith, OG Colts
38 Ronald Jones II, RB Buccaneers
39 James Daniels, C Bears
40 Courtland Sutton, WR Broncos
41 Harold Landry, DE Titans
42 Mike Gesicki, TE Dolphins
43 Kerryon Johnson, RB Lions
44 Dante Perris, WR 49ers
45 Joshua Jackson, CB Packers
46 Breeland Speaks, DT Chiefs
47 Christian Kirk, WR Cardinals
48 Uchenna Nwosu, OLB Chargers
49 Dallas Goedert, TE Eagles
50 Connor Williams, OT Cowboys
51 Anthony Miller, WR Bears
52 Kemoko Turay, OLB Colts
53 M.J. Stewart, CB Buccaneers
54 Jessie Bates III, FS Bengals
55 Donte Jackson, CB Panthers
56 Duke Dawson, CB Patriots
57 P.J. Hall, DT Raiders
58 Isaiah Oliver, CB Falcons
59 Derrius Gice, RB Redskins
60 James Washington, RB Steelers
61 D.J. Chark, WR Jaguars
62 Brian O´Neill, OT Vikings
63 Carlton Davis, CB Buccaneers
64 Tyquan Lewis, DE Colts
Runde 3
PICK
NUMMER SPIELER TEAM
65 Brandon Parker, OT Raiders
66 Lorenzo Carter, DE Giants
67 Chad Thomas, DE Browns
68 Justin Reid, FS Texans
69 B.J. Hill, DT Giants
70 Fred Warner, OLB 49ers
71 Royce Freeman, RB Broncos
72 Nathan Sheperd, DT Jets
73 Jerome Baker, LB Dolphins
74 Geron Christian, OT Redskins
75 Derrick Nnadi, DT Chiefs
76 Mason Rudolph, QB Steelers
77 Sam Hubbard, DE Bengals
78 Malik Jefferson, LB Bengals
79 Rasheem Green, DE Seahawks
80 Martinas Rankin, C Texans
81 Michael Gallup, WR Cowboys
82 Tracy Walker, S Lions
83 Orlando Brown, OT Ravens
84 Justin Jones, DT Chargers
85 Rashaan Gaulden, CB Panthers
86 Mark Andrews, TE Ravens
87 Arden Key, LB Raiders
88 Brad Jones, LB Packers
89 Joseph Noteboom, OT Rams
90 Deadrin Senat, DT Falcons
91 Tre´Quan Smith, WR Saints
92 Chukwuma Okorafor, OT Steelers
93 Ronnie Harrison, S Jaguars
94 Alex Cappa, G Buccaneers
95 Tarvarius Moore, S 49ers
96 Harrison Phillips, DT Bills
97 Mason Cole, C Cardinals
98 Jordan Akins, TE Texans
99 Isaac Yiadom, CB Broncos
100 Dorian O´Daniel, LB Chiefs